Messing-Perlen. Methode der verlorenen Form.


Meine Messingperlen kommen aus Ghana. Sie werden aufwendigst von Hand mit der Mehode der verlorenen Form (Wachsausschmelzverfahren) hergestellt. So werden auch die Anhänger in Asien gefertigt.
Wenn Sie eine Kette mit diesen Messingteilen besitzen - siehe zB ganz am Ende dieses Fotoberichtes -  ist die Freude noch größer, wenn man weiß, wie sorgfältig und aufwendig sie hergestellt wurden. Das sieht man den Stücken auch an.

 

Hier ein Fotobericht von meinem Besuch bei einem kleinen Handwerksbetrieb nahe Kumasi in Ghana.


Am Anfang steht die Materialbesorgung: Altmessing wird gesammelt, kostbares Rohmaterial. Es sind auch Kupferteile drunter, und selten aber manchmal doch sieht man an fertigen Stücke einen Farbschimmer von Kupfer an einzelnen Stellen.

Manchmal wird es auch mit mehr oder weniger viel Kupfer gemischt. Man kann oft in einem Stück die Farbübergänge sehen.

Zuerst wird das Endprodukt 1:1 aus Wachs hergestellt, entweder aus einem Wachsblock geschnitzt (Tierfigur-Anhänger zB, s. letztes Bild unten) oder aus Wachsfäden geformt, s.das  Beispiel der blauen Kette am Ende der Fotos.


Hier am Foto sieht man die folgende Vorbereitung: Vorbereitung... Der Umhüllungston wird vorbereitet, und die Wachsteile werden eingehüllt. Im Hintergrund sind kleine Wachsteile schon in Ton gehüllt.

Der Ton muß natürlich ziemlich flüssig sein, damit auch alle Hohlräume ausgefüllt werden. Ein Wachsfaden muß aus dem Ton herausschauen, das ist der spätere Eingußkanal für das Metall.

Hier werden mehrere Teile gleichzeitig in Ton eingehüllt.

Nach dem Trocknen des Tons werden die Tonteile erhitzt. Dabei fließt über den Kanal, den der heraushängende Wachsfaden bildet, das Wachs heraus. Deshalb heißt diese Methode auch Wachsausschmelzverfahren.

Die Werke kühlen ab, und es wird flüssiges Messing in den Wachsausguß-Kanal gegossen. Es füllt all die Hohlstellen im Inneren der Tonform aus, an denen vorher Wachs war.

Nach Erkalten wird die Tonform zerbrochen und das Messinggebilde geborgen. Man sieht am Foto unter dem Messer eine Messingfigur etwas aus dem Ton ragen.

Da für jedes Werk eine eigene Tonumhüllung gemacht und dann auch zerstört werden muß, heißt diese Herstellungsart entweder Wachsausschmelzverfahren oder eben Methode der verlorenen Form.

In Ghana wurden auf diese Art auch die winzigen Goldgewichte hergestellt, Figuren, die ein bestimmtes Gewicht hatten. Gold oder Goldstaub wurden damit gewogen. Im Museum von Accra sieht man wunderschöne Beispiele.

Hier der stolze Hersteller dieser Werke. Die rechte Figur ist jetzt meine, wunderschön mit ihren Rastalocken. Man kann den Kopf mit dem ersten Teil des Oberkörpers abheben, das ist praktisch der Deckel zum unteren Behälter. Ich bewahre darin stilgemäß meine Millionen auf, aber bitte nicht weitersagen.



















Und hier zwei Ketten mit Messingteilen aus diesem Handwerksbetrieb, links Tierfiguren, rechts Perlen.