Alte Handelsperlen.

Von Europa aus gingen Glasperlen in die ganze Welt, hergestellt vor allem in Venedig und in Böhmen, auch Holland. Für mich interessant sind vor allem die ab dem 18. Jahrhundert für andere Kontinente hergestellten Perlen, die man heute noch in Afrika oder Asien kaufen kann und die darüber hinaus natürlich auch in Spezialläden, bei Sammlerbörsen, Auktionen etc. ihren Preis haben.

 

Missionare und Händler brachten Informationen darüber zurück, welche Perlen in welchem Teil der Welt beliebt waren. Man tauschte sie, womit ein weniger rühmlicher Teil unserer Geschichte berührt wird, gegen Gold, Elfenbein, Palmöl und auch gegen Sklaven. Perlen wurden als Zahlungsmittel oder als Schmuck für manche Gegenden typisch und so in die Kultur integriert, dass manche Perlensorten nur von bestimmten Stammesangehörigen getragen werden durften oder nur bestimmte Farben beliebt waren. Es konnte über Erfolg oder Misserfolg einer Expedition entscheiden, nicht die „richtigen“ Perlen im Gepäck zu haben.

 

Diese Perlen nennt man daher "Handelsperlen", "Trade Beads", "Trading Beads". Manche Perlen haben nur englische Namen, da SammlerInnen vor allem aus dem englischsprechenden Raum kommen. Die interessantesten Bücher über Perlen sind daher aus Amerika.

 

Hier einige der bekanntesten Handelsperlen. Diese Seite werde ich erweitern - hoffentlich - und mit Fotos versehen.

 

Chevronperlen.

gibt es seit dem 15. Jahrhundert. Lange Glasstäbe werden zur Gänze und wiederholt mit verschiedenfarbigem Glas ummantelt, in Perlengröße geschnitten und an den Kanten zu ovalen Perlen poliert. Dadurch werden an den Schleifstellen die Farbschichten sichtbar. Außen sind Chevronperlen meist blau oder auch grün. Die seitlich sichtbaren Farbschichten sind abwechselnd in den Farben blau, weiß und/oder rot. Es gibt Perlen mit 4, 6 oder 7 Farbschichten.

Eine neue, indische Chevronkette finden Sie als Nr. 3 bei unter Eigene Entwürfe – Specials. Seit kurzem kommen auch auch China gute Imitationen, aber es geht nichts über den Charme alter Perlen. Bisher habe ich mir noch keine alte Chevron-Kette geleistet, das ist jedoch nur eine Frage der Zeit. Ketten auf Bestellung.

Millefioriperlen.

Verschiedenenfarbige langen Glasstäbe wurden zu langen „Glaswurst“ zusammengefügt. Diese wurde in dünne Scheiben geschnitten, sodass im Durchschnitt ein aus den Glasstäben gebildetes florales Muster sichtbar wurde. Die Scheibchen wurden dicht an dicht auf einfärbige walzenförmige Glaskörper aufgeschmolzen. Ich habe schöne Millefiori-Perlen auf Lager, aber noch nichts produziert... gern auf Wunsch, dann geht es schneller.

Hochzeitsperlen, Wedding beads:

Sie sind in Tropfenform oder flach in ovaler oder auch dreieckiger Form, immer aber farbenfroh, ob einfarbig oder mit Linien, Zebrastreifen, Fischgrätmuster und ca. 50-75 Jahre alt. Sie wurden zB in Mali zu Hochzeiten getragen, stammen aus Böhmen.

Hochzeitsperlen werden jetzt wieder neu hergestellt, soweit ich weiß in China. Wenn man die alten Hochzeitsperlen schon einmal gesehen hat, erkennt man den Unterschied sofort.

Pigeon Egg Beads – hier kenne ich den deutschen Namen nicht. Ovale, in sich zum Teil durchscheinende Perlen, Anfang 1900 bis vor 1950 hergestellt in Böhmen. Gibt es auch in orange und gelb.