Metallperlen aus Marokko.

Metallperlen haben in Marokko bei den Berbern eine lange Tradition - sei es mit oder ohne Farbe. Unten rechts sieht man Metallperlen aus meinem Fundus und links einige Beispiele, wie diese Perlen auch mit Farbe geschmückt werden: entweder mit Emaille oder, wenn es billiger sein soll, nur mit farbigem Lack in den traditionellen Farben blau, grün, gelb. Auch hier wird die Zeit langsam ein Kostenfaktor: so schlampig gefüllte Flächen wie die rote links unten hätte es früher nicht gegeben, heute ist es leider Standard. Die große Perle oben hat schon ein gewisses Alter auf den Rundungen. Man sieht, daß die Verzierungen etwas abgeschliffen sind und daß Farbe fehlt. Dem Charakter der Perle tut das keinen Abbruch. Es werden nicht nur Perlen auf diese Art verziert, sondern auch Anhänger wie das Kreuz des Südens oder Anhänger, wie sie für Berberschmuck typisch sind - und kleine Dosen.
























Emaillearbeit wird wie gerade beschrieben auch in Silber hergestellt, wie die kleineren Kreuze zeigen.


Ein Metallperlenhersteller in einem kleinen Dorf in Marokko hat mich eingeladen, seinen Betrieb kennen zu lernen.

Es arbeiten eine ganze Reihe von Personen bei ihm, in zwei Räumen. Dort wird die Frage nach ergonomischen Arbeitsplätzen nicht gestellt.

Mittels Metallformen werden größere und kleinere Halbkugeln hergestellt.

Hier sieht man bereits eine große Halbkugel auf der Form liegen.

Zum Zusammenfügen der Kugelhälften und für die Muster werden Metallringe hergestellt, entweder aus dickerem Material wie hier...

... oder auch aus dünneren Metalldrähten.

Die Metalldrähte werden aufgewickelt, natürlich mit verschiedenen Durchmessern. Hinten rechts sieht man fertig aufgewickelte Metalldrähte aufgereiht.

Nun werden die Metallringe angelötet. Der Nachwuchs lernt schon mit.


Hier sieht man zwei Halbkugeln mit aufgelöteten Ringen ganz oben und ganz unten.

Je nach späterem Muster braucht es mehrere Metallringe in verschiedenen Größen.

Im Vordergrund sieht man die Draht-Wickelhilfen mit verschiedenen Durchmessern.

Hier fertige Produkte vor Aufbringung der Farbe.

Und nun kommt in die vorbereiteten Flächen im besten Fall Emaillepulver, im schlechteren Fall farbiger Lack.

Und so schaut es im Verkaufsraum aus. Hier wartet man auf Wiederverkäufer: Metallkugeln aus eigener Fertigung.